Was hat sich eigentlich der Künstler sich dabei gedacht?
Immer wieder stellen sich Betrachter abstrakter Kunst diese Frage. Die Antwort darauf ist nicht immer einfach, denn die Kunst entsteht oft aus einem tiefen inneren Drang, der sich nicht in Worte fassen lässt.
Irgendwann, im Laufe meiner über 50-jährigen künstlerischen Tätigkeit, begann sich dieser Drang zu einer unerklärlichen Energie zu formen. Plötzlich merkte ich, dass ES malte. Es war nicht mehr nur ich, der mit Pinsel und Farbe in der Hand vor der Leinwand stand. Es war als ob der Malprozess selbst ein eigenständiges Leben entwickelte. Diese Energie – sie trieb mich an, malte für mich, durch mich. Ein Zustand völliger Hingabe und Vertrauen in den Schaffensfluss, der mich leitete.
In meinem Münchner Atelier entstehen dabei großflächige, farbige, abstrakte Acrylbilder – Werke, die nicht nur die Leinwand füllen, sondern die Seele berühren. Es sind Bilder, die sich aus der Freiheit der Form und der intensiven Wirkung von Farben entfalten, ohne dass der Betrachter nach einem „echten“ Abbild sucht. Abstraktion gibt uns die Freiheit, jenseits der sichtbaren Welt, eine neue, innere Realität zu entdecken.
Ein bewusster Teil meiner künstlerischen Praxis ist es, oft keine enthüllenden Titel zu verwenden. Stattdessen bleibe ich im Allgemeinen oder nehme Bezug auf die Musik, die mich während des Schaffensprozesses begleitet hat. Musik als Inspirationsquelle ist für mich ein wesentlicher Bestandteil des kreativen Flusses. Wie Musik sich in einem ständigen Wechsel von Klängen, Rhythmen und Melodien entfaltet, so tun sich auch in meinen Bildern immer neue, unerforschte Ebenen auf.
Die Wahl, auf Titel zu verzichten, ist bewusst und dient einem wichtigen Zweck: Ich möchte, dass der Betrachter mit der Kunst interagiert, dass er seine eigene Bedeutung in den Bildern findet. Jeder Mensch bringt seine eigene Geschichte, seine eigenen Empfindungen und Gedanken mit. Diese persönlichen Deutungen sind für mich ebenso wichtig wie das, was ich auf die Leinwand bringe. Denn Kunst ist nicht nur das, was ich schaffe, sondern auch das, was der Betrachter in ihr sieht – eine gemeinsame Entfaltung von Gedanken und Gefühlen.
In meinen abstrakten Arbeiten erschaffe ich neue Welten – Welten, die nur in der Kunst existieren und in denen der Betrachter auf Entdeckungsreise gehen kann. Hier können fantastische Formen und leuchtende Farben die Fantasie anregen, die oft im wachen Alltag keine Zeit findet, sich auszubreiten. Diese neuen Welten sind Fluchten und Erkundungen zugleich, sie bieten Raum für eine eigene, ungefilterte Wahrnehmung der Welt.
Meine Kunst ist eine Einladung – eine Einladung, nicht nur das zu sehen, was vor einem liegt, sondern das zu fühlen und zu verstehen, was in einem selbst aufsteigt, wenn man sich auf die Farben, die Formen und die Stimmungen einlässt. Diese Werke sollen keine Erklärungen liefern, sondern vielmehr Fragen aufwerfen. Sie sind der Ausdruck einer inneren Bewegung, einer intensiven Wahrnehmung des Augenblicks, die sich in Farben und Formen manifestiert.
Ich male sehr viel mit Musik. Wenn sie ein Abo bei Apple ITunes haben können Sie meine Playlisten hören.
Bereits in den 70ern experimentierte ich mit Formen, Materialien und Farben. In meinen Anfängen durchaus noch gegenständlich in Form von Grafiken und surrealistischer Ölmalerei, entwickelte ich meine Leidenschaft hin zur Abstrakten Malerei. meine Misch- Spachteltechniken in Acryl auf großformatigen Leinwänden faszinieren manchmal durch die kräftigen Farben und manchmal mit monotonen Stimmungen.
Wenn eine Gesellschaft ihren Gemein“Sinn“ verliert, wird sie zerfallen! VZ